Der 14. Juni in Bern war überwältigend. Allein an der grossen Kundgebung waren 70’000 Menschen anwesend. Bundesplatz, Bärenplatz und die umliegenden Gassen waren pumpenvoll. Der Demozug durch die Berner Altstadt erstreckte sich über eine Länge von 2,5 Kilometer. Die letzten Teilnehmenden gingen los, als die ersten zurück auf dem Bundesplatz waren! Die Demo war farbig, fröhlich aber auch entschlossen und kämpferisch!
Ab den frühen Morgenstunden bis spät in die Nacht fanden verschiedene weitere Streikaktionen statt, an welchen zusätzlich ca. 30’000 Menschen teilnahmen. So gab es beispielsweise einen «Walk-Out» von 300 Verkäuferinnen aus verschiedensten Läden in der Marktgasse, die ihre Arbeit niederlegten. Das Personal des Konzert Theater Bern verliess die Arbeit geschlossen um 16.00 Uhr und marschierte zum Bundesplatz. Mütter taten sich um 11.00 Uhr zusammen und marschierten in einer fulminanten Demonstration vom Bärengraben – über die Marktgassse – bis zum Bundesplatz. Dort wurden sie unter Jubel von bereits anwesenden Frauen empfangen. Die Stadt wurde mit Transparenten, violetter Farbe, Fahnen und Kreide verziert. Strassennamen und Statuen wurden umbenannt.
Es war ein Tag, an welchem die Stadt Bern stillstand. Ein Tag, der der Frauenbewegung unglaublich viel Kraft gab. Ein Tag, welcher in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Die Revolution wird feministisch oder unbedeutend!